Ich habe eine Liste von Fotografen im Kopf, bei denen ich ziemlich gerne mal einen Workshop machen würde. Jonas Peterson stand da ganz weit oben drauf. Vor fast genau einem Monat dann, habe ich auf der Facebookseite von Claire Morgan gesehen, das er  in “CT” einen Workshop gibt. Mein erster Gedanke: Da mach ich mit- komme was wolle! Aber wo zum Henker ist “CT” eigentlich? Eine kurze Suche später wusste ich, dass es nicht gerade um die Ecke ist. Die Reise würde sogar sehr weit werden. Ein zweitägiger Hochzeitsfotografie- Workshop mit Jonas Peterson in Süda Afrika, in Cape Town! Das ist eine einmalige Chance…Nach außergewöhnlich kurzem Zögern – ich hab eigentlich nie wirklich an ein Nein gedacht – habe ich mich  angemeldet und einen Flug gebucht. Ich mache also einen Workshop bei einem der Top 10 Hochzeitsfotografen der Welt! Yes! Ich liebe seine Bildsprache.

Montag, 20.02.2012, 16:20 Uhr – Das erste mal in Afrika. Ab ins Appartment mit grandiosem Blick auf den Table Mountain. Die nächsten vier Tage werden sicher aufregend.

Der Workshop fand im Grand Daddy Hotel statt, einem Hotel mit Wohnwagen auf dem Dach und ziemlich viel Kult-Charakter. Und es stimmte alles: Ort, Zeit, Raum und Atmosphäre. Jonas ist  einer der spannendsten Fotografen, die ich je kennengelernt habe. Ganze 90 Minuten hat er über seinen Leben vor der Fotografie erzählt und wir klebten an seinen Lippen. Seine Sicht auf Fotografie im Allgemeinen und seine Herangehensweise an die Hochzeitsfotografie im Besonderenden sind höchst inspirierend.  Ich bin übrigens nicht der einzige “Verrückte” der um die halbe Welt gereist ist, um am Workshop teilzunehmen. Mit mir waren Kenji, der extra für den Workshop aus Japan angereist ist, Claire aus Österreich,  Paul und Kostas aus Griechenland und ein bunter Mix von Hochzeitsfotografen aus allen Ecken Süd Afrikas dabei. Es war eine sehr lebendige und bunte Truppe. Wir  bekamen ziemlich viel Input und  brauchten die Pausen dringend um alles zu verdauen. Das Paar für das Fotoshooting kam und wir legten los auf dem Dach des Grand Daddy Hotels und fingen anschließend auf der Longstreet schönes Licht und gute Motive ein. Das von allen gehasste und trotzdem immer wieder praktizierte “Rudelschießen” der Workshopteilnehmer blieb zum Glück wirklich mal aus. Den Abend ließen wir mit ein paar Bieren in einer Bar mit Lifemusik ausklingen.

An Tag zwei des Workshops dreht sich alles ums Technische: von Ausrüstung über Workflow und Bildbearbeitung bis Visaproblematik bei den “Destination Weddings”. Am Ende des zweiten Tages rauchte nicht nur mir der Kopf vor lauter Infos, Inspiration und Horizonterweiterung. Ich bin jetzt noch dabei  das alles zu resümieren. Abends am Ende des zweiten Tages lud uns Jonas dann zur Dinner Party ins “Mexican Kitchen” nahe der Longstreet ein. Es gab einen Berg Tappas, Nachos, Chilli Tequila, Frozen Strawberry Margarita bis zum Abwinken und eine fantastische Stimmung. Ein Abend mit tollen Menschen und spannenden Geschichten über Hochzeitsfotografie auf der ganzen Welt.

Am nächsten Morgen, meinem Sightseeing Tag, komme ich viel zu spät aus dem Bett, es waren bestimmt die Erdbeeren in der Margarita….na ja. Aber ich komme noch rechtzeitig zur Fähre nach Robben Island.  Der Besuch der Insel ist ein Erlebnis, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Es will bis heute nicht in meinen Kopf, dass ich in eine Welt hineingeboren wurde, in der Nelson Mandela noch im Gefängnis gesessen hat. Krass. Ich verlasse diesen geschichtsträchtigen Ort, um dem Table Mountain meine Aufwartung zu machen. Pünktlich zum Sonnenuntergang bin ich oben und erlebe ein wahrlich sagenhaftes Schauspiel. Es ist definitiv einer der schönsten Sonnenuntergänge, die ich je gesehen habe, ein magischer Moment. Beim nächsten Mal, wenn ich nach Süd Afrika komme, und das tue ich garantiert, kommt Ana mit,  um das alles mit ihr gemeinsam zu erleben.

Bevor ich am nächsten Tag wieder ins Flugzeug steige, besuche ich  den Township Langa mit einer geführten Tour. Ich erfahre etwas mehr über das Leben der Menschen, ihre Lebensbedingungen, ihre Sorgen und Nöte und über die Lage und die Probleme Süd Afrikas. Eine wichtige Erfahrung und jedem zu empfehlen, da viele Menschen damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Nach einer unglaublich schönen, erlebnis- und erkenntnisreichen Woche wieder zurück nach Hamburg. Ich kann es kaum erwarten, dass die Hochzeitssaison endlich losgeht.Von der Inspiration, die ich  beim Workshop aufgesogen habe, kann ich noch lange zehren.

Danke an Jonas, dass er all sein Wissen und seine Sichtweisen der Fotografie mit uns geteilt hat, danke an Mark, für die unglaublich tolle Organisation des Workshops, danke an all die Menschen, die ich in Cape Town und beim Workshop kennengelernt habe. Ich werde nicht zum letzten mal in Cape Town gewesen sein. Beim nächsten Mal bringe ich aber mehr Zeit mit, so viel steht fest. Wer von den lesenden Hochzeitsfotografen jetzt noch Fragen zur Arbeitsweise von Jonas Peterson hat, dem sei ein Blick auf seine Formspring-Seite empfohlen, wo er bereits fast 3500 Fragen rund um seine Arbeit als Hochzeitsfotograf beantwortet hat.

Kommentare

Hi Till,great photos and great review.I enjoyed also everything in South Africa.
Very kind sharing all this.Keep in touch

[…] Gläser schreibt über seine Erlebnisse beim Hochzeitsworkshop von Jonas Peterson in Südafrika und zeigt wunderschöne Fotos. Mein Neid ist ihm […]

Till, have no idea what you wrote but the photo’s are brilliant. Thanks for sharing. Chat soon.
Mark.

I wrote about my gorgeous trip tho your awesome city, about a great workshop, which was the best organized one i’ve ever visited – thanks for that to you! I wrote about my experience visiting Robben Island, and one of the most beautiful sunsets on earth and my visit at Longa township =) I’m happy you like the photos!
I have some more shots from our party, so I will send them to everyone via dropbox. Cheers Till

Ohne Scheiß: Eine wahnsinnig geile Serie! Ok, ne Rasur hätte drin sein können und ich bin kein Fan Deiner Mütze, but who cares? :)
Die Fotos sind allesamt der Hammer!

M.

Ok, wenn du das sagst, dann rasiere ich mich heute Abend und schmeiße die Mütze weg. Not. ;-)

Ich freue mich auf dein Feedback

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